Plasmafraktionierung - Octapharma Plasma Plasmaspende-Glossar

Plasmafraktionierung

Die Plasmafraktionierung dient dazu, Proteine aus menschlichem Blutplasma zu gewinnen. Dadurch entsteht eine Ausgangsbasis, die Patienten mit Blutgerinnungsstörungen, bei größeren Blutverlusten und Immunabwehrstörungen hilft.

Was ist eine Plasmafraktionierung?

Die Plasmafraktionierung ist ein Verfahren, um Proteine aus dem Blutplasma zu gewinnen. Das Plasma wird dabei mit verschiedenen physikalischen Methoden in einzelne Fraktionen aufgetrennt und gereinigt.

Dazu findet zuerst eine Entfernung der weißen Blutkörperchen und Thrombozyten statt. Rote Blutkörperchen sowie das Plasma verbleiben, werden dann in speziellen Zentrifugen getrennt und danach eingefroren. Alle Blutzellen werden vom Plasma getrennt, der Spender bekommt alle Zellen zurück und nur das Plasma wird gespendet.

Nach dem Auftauen lassen sich verschiedene Inhaltsstoffe abtrennen. Dann findet eine Ethanolfraktionierung (Cohn-Fraktionierung) des übrigen Plasmas statt. So lassen sich Plasmaproteine wie Fibrinogen, Gammaglobulin, Alpha- und Betaglobulin sowie Albumin gewinnen.

Plasmafraktion: Die Plasmaspende

Um eine Plasmafraktionierung durchzuführen, ist menschliches Plasma vonnöten, das aus Spenden stammt. Nach der Punktierung der Vene in der Armbeuge schließen geschulte Mitarbeiter ein Gerät an, das die Blutbestandteile voneinander trennt, das sogenannte Plasmapheresegerät. Das so gewonnene Plasma wird in einer Flasche gesammelt, die anderen Blutbestandteile wieder in den Körper zurückgeführt. Der Vorgang dauert etwa 30-45 Minuten.

Das Prozedere liefert eine Basis für die Plasmafraktionierung. Das Ziel: Plasmaprodukte herzustellen, die Menschen bei großen Blutverlusten, Störungen der Immunität und Problemen mit der Blutgerinnung helfen.

Mit einer Plasmafraktionierung lässt sich folgendes herstellen bzw. sammeln:

  • Eiweißlösungen (Albumin), um den Blutkreislauf zu stabilisieren und Schockzustände zu verhindern.

  • Immunglobuline, um lebensgefährlichen Infektionen und Rhesus-Unverträglichkeiten bei Schwangeren vorzubeugen sowie Immunerkrankungen zu behandeln.

Plasmafraktionierung: Sicher oder nicht?

Bei der Verwendung von Blutprodukten steht die Sicherheit für die Spender und die späteren Patienten an erster Stelle. Daher gibt es viele Sicherheitsmaßnahmen während der Spende und Verarbeitung.

Zunächst ist die Auswahl des richtigen Spenders entscheidend. Das minimiert das Risiko für übertragbare Krankheiten. Spenden dürfen nur Menschen, die gesund sind. Zudem müssen sie mindestens 50 Kilo wiegen und zwischen 18 und 68 Jahre alt sein. Damit sich der Körper nach einer Plasmaspende erholen kann, müssen mindestens zwei spendefreie Tage eingehalten werden. Jährlich sind bis zu 60 Plasmaspenden möglich. Diese Vorkehrungen dienen ebenfalls der Sicherheit des Spenders.

Jede einzelne Spende wird durch biotechnologische Verfahren genau auf potenzielle Krankheitserreger überprüft. Das soll insbesondere Hepatitis B und HIV-Erreger ausschließen.

Jede Spende wird gefriergelagert. Erst dann werden die einzelnen Plasmen zusammengeführt, um anschließend fraktioniert zu werden. Vor der eigentlichen Fraktionierung gibt es eine erneute Testung.

Strenge Überwachung

In Deutschland ist das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) dafür verantwortlich, die Produktion von Plasmaprodukten zu überwachen. Jede Charge muss zunächst freigegeben werden, bevor sie am Patienten zum Einsatz kommt.

Stehen neue Produkte oder Herstellungsmethoden auf dem Plan, ist zuerst eine Genehmigung durch das Paul-Ehrlich-Institut vonnöten. Auch Änderungen an den bisherigen Herstellungsmethoden prüft das Institut und gibt es im Anschluss frei.

All diese Maßnahmen haben das Ziel der größtmöglichen Sicherheit, wenn es um Produkte geht, die mithilfe der Plasmafraktionierung gewonnen werden.

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